St. Hubertus Schützenbruderschaft Duisdorf 1911 e.V.

Vereins-Chronik

Auf dem Wege zum 100-Jahres-Jubiläum

Am 16. Juni 1911 beschlossen einige Duisdorfer Bürger im Gasthaus “Zur Tonhalle” in der Rochusstraße, eine Schützengesellschaft zu gründen. Diese Idee wurde so begeistert aufgenommen, dass der damalige Wirt Wilhelm Hubert Müller und einige anwesende Gäste sofort der Gesellschaft beitraten. Am gleichen Abend wählten 13 Mitglieder den ersten Vorstand. Erster Vorsitzender wurde Wilhelm Becker, Kassierer Jakob Delhaes und Schriftführer Matthias Bursch. Die Tonhalle bestimmte man zum Stammlokal und der Beitrag kostete 30 Pfennige.

Der erste Schießstand entstand im März 1912 in der Sandgrube von Christian Heinrichs, der den Platz kostenlos zur Verfügung stellte; er lag weit vor dem Ort, kurz vor Nettekoven, an der B56. 1913 bekamen alle Schützen eine Tracht. Im selben Jahr wurde der erste König ausgeschossen. Matthias Boley holte den Rumpf von der Stange und errang die erste Königswürde der Schützengesellschaft. Am 16. November 1913 weihte der damalige Kaplan Decker die erste Fahne der Gesellschaft. Sie ist, wenn auch stark lädiert, heute noch vorhanden. Am 26. Februar 1926 kaufte die Gesellschaft den Schießstand am Wesselheideweg.

Die Mitgliederzahl wuchs schnell, Vorstand und Stammlokal wechselten, die Statuten wurden immer wieder verbessert. Auch manche Spannungen hatte die Gesellschaft zu überstehen, aber die Pflege des Schießsports und die Geselligkeit bei Versammlungen, Dorffesten, Kirchenfesten und der Besuch der befreundeten Gesellschaften ließen die Gesellschaft alle Stürme gut überstehen.

Während des ersten Weltkriegs entstand notgedrungen eine Zwangspause für das Vereinsgeschehen. In der anschließenden Inflation stieg der Beitrag bis auf 10 Millionen Mark. Um die Sache in den Griff zu bekommen setzte man am 28. August 1923 den Beitrag auf den Wert von einem Glas Bier fest. Die Goldwährung ermöglichte es im Januar 1924 als Beitrag 30 Pfennige zu verlangen. 

Am 13., 14., und 15. Juni 1936 feierte dann die Gesellschaft ihr 25-jähriges Jubelfest. Nach dem zweiten Weltkrieg durften die Schützen aufgrund einer Verordnung der Militärregierung nicht mehr mit der Büchse auf den Königsvogel schießen. Wie im Mittelalter wurde mit der Armbrust geschossen. Es kam sogar soweit, dass am 10. April 1947 alle Schützengesellschaften aufgelöst wurden, weil man in ihnen militärische Organisationen sah. 

Am 7. August 1947 entstand die Gesellschaft neu unter dem Namen: 
"St. Hubertus Schützenbruderschaft Duisdorf 1911 e.V."

In der Satzung wurde der Leitsatz der Erzbruderschaft aufgenommen, für Glaube, Sitte und Heimat, jederzeit einzutreten. Diesem Grundsatz sind die Duisdorfer Schützen bis heute treu geblieben. 1963 startete erstmalig eine Sportschützenmannschaft der Bruderschaft im Luftgewehrschießen bei den Rundenwettkämpfen des Bundes Vorgebirge. Es war der Beginn eines ungeahnten Aufschwungs der Duisdorfer Bruderschaft. Der Rahmen dieser Veröffentlichung wäre zu klein, wenn alle von 1963 bis heute errungenen Titel hier aufgeführt würden. Ungezählte Kreis-, Bezirks- Diözesan- und Verbandsmeisterschaften wurden beim “Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V.” und beim “Rheinischen Schützenbund e.V. 1872” errungen. Viele Schützen qualifizierten sich für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Nur einem Schützenbruder war es vorbehalten 1981 in der Disziplin Luftpistole die Deutsche Meisterschaft nach Duisdorf zu holen. Im Bezirk Vorgebirge waren es die Duisdorfer, die erstmalig dreimal hintereinander die hochbegehrte Bundeskette erringen konnten. Sie ging damit im Jahre 1967 in das Eigentum der Bruderschaft über. Insgesamt holte Duisdorf fünfmal in Abständen diese Trophäe.

Ebenfalls Anfang der sechziger Jahre entschloss sich die Bruderschaft unter ihrem damaligen Brudermeister Wilhelm Nöthen, einen modernen Schießstand an der Witterschlickerstraße zu bauen. Joh. Bräutigam fertigte die benötigten Bauzeichnungen. Bald stellte sich aber heraus, dass es mehr Schwierigkeiten gab, als der Bruderschaft lieb waren. Grenzfindung, Abstand vom Nachbarn und die Finanzierung waren nur einige davon. Endlich, im Dezember 1964, wurde die Baugenehmigung erteilt. Nun glaubten alle, dass dem Standbau nichts mehr im Wege stände. Die Finanzierung war auch so gut wie gesichert. Da kam 1965, kurz vor Baubeginn, die Entscheidung des Kreisplaners Dr. Krieg, dass der Stand wegen des Krankenhausbaus nicht gebaut werden dürfe. Alle Proteste nutzten nichts. Die Arbeit von drei Jahren war für nichts vertan.
Tiefe Resignation wollte um sich greifen; aber bald – noch während der Diskussionen um die Entscheidung – begann der Kampf um den neuen Standort. Die alte Müllkippe in Nettekoven und die Witterschlicker- Allee waren zwei nicht annehmbare Vorschläge der Planer. Heinz Krips machte den anfangs sehr skeptisch aufgenommenen Vorschlag, im Derletal zu bauen. 

Ende des Jahres 1965 beschloss die Vollversammlung des Zweckverbandes Hartberg, den Schützen das von Ihnen gewünschte Gelände in der Derle, ca. 5000 qm groß, zu verpachten. Nun begann die Planungsarbeit von vorne. Die Pläne von Herrn Dipl. Architekt Hecht wurden mit der Gemeindeverwaltung und dem Büro Prof. Eggerling abgestimmt und nach einigen Änderungen zur Baugenehmigung eingereicht. Verhandlungen mit der Gemeinde wegen des Pachtvertrages und der Finanzierung wurden geführt. 1966 kam, bedingt durch die Wirtschaftskrise, ein Bewilligungsstopp für Landesmittel des Sportstättenbaus. Für die Schützen war die Verwirklichung ihres Zieles wiederum in weite Ferne gerückt. 

Aber Anfang 1967 zeigte sich nach vielen Verhandlungen der erste Hoffnungsschimmer. Durch die schnell fortschreitende Bebauung im Duisdorfer Raum war das Grundstück an der Witterschlickerstraße ein wertvolles Objekt geworden. 

 

Kurzfristig eingeleitete Verhandlungen erbrachten das günstige Kaufangebot von 53.000,- DM. Mit diesem Betrag war die Lücke der fehlenden Landesmittel fast geschlossen. Als in einer Monatsversammlung alle anwesenden Schützen bereit waren, einen Eigenleistungsbetrag von 500,- DM zu zeichnen, und bekannt wurde, dass die Verhandlungen mit dem Bundesgrenzschutz zwecks Aushebung der Baugrube positiv abgeschlossen waren, wurde der Baubeginn beschlossen. Der Notar hatte inzwischen den Verkauf des Grundstückes Witterschlickerstraße vorbereiten wollen, dabei stieß er auf einen fast unüberwindlichen Hinderungsgrund. Anfang 1947 hatte sich die damalige Schützengesellschaft auflösen müssen. Ende 1947 konnte die St. Hubertus Schützenbruderschaft neugegründet werden. Man hatte allerdings damals leider nicht bedacht, dass durch die Auflösung die Besitzverhältnisse schwierig wurden. Bei der Auflösung fiel laut Satzung das Vermögen der Gemeinde zu. Da der neugegründete Verein auch einen neuen Namen hatte, wurde die Sache noch komplizierter. Mit Einverständnis der Gemeinde übertrugen drei noch lebende Mitglieder der aufgelösten Schützengesellschaft das Vermögen auf die Bruderschaft. Erst jetzt stand einem Verkauf der Platzanlage nichts mehr im Wege. Dafür begann jetzt der Kampf mit den Baubehörden um die Baugenehmigung. Es war so, als ob sich alle Baugesetze gegen den Standbau verschworen hätten. Angefangen beim Wasserschutz bis zur Rauchbelästigung beim Bau einer Heizungsanlage, traten alle Schwierigkeiten auf, die man sich denken kann. 

Gott sei Dank wurde eine Teilbebaugenehmigung zum Ausheben der Baugrube gegeben, sodass die Pioniere des Bundesgrenzschutzes Anfang 1967 beginnen konnten. Anfang 1968 konnte mit dem Rohbau durch die Erteilung einer weiteren Teilgenehmigung begonnen werden. 

Die Verhandlungen, die in den Jahren 1966 bis 1969 notwendig waren, um die komplette Baugenehmigung zu erhalten möchte der Chronist aus Freude über das schließlich doch gelungene Werk unerwähnt lassen. Man könnte allein über diese Zeit ein ganzes Buch füllen. 

Nach dem Baubeginn war für die Bruderschaft der Bann gebrochen. Nun begann eine Aktivität der Schützen, die Ihresgleichen sucht. Ab Mai 1968 bis zur Standeinweihung wurden ca. 7000 unbezahlte Stunden von den Schützen beim Standbau geleistet. Außerdem waren sie überall, wo etwas preiswert oder umsonst zu holen war zur Stelle. Immer nach dem Motto: “Ne Grosche es ze dür”. Nur so war es möglich, ein Objekt von ca. 400.000,- DM mit so wenigen Fremdmitteln zu erstellen. Dankenswerterweise waren hieran die Gemeinde Duisdorf mit 60.000,- DM und der Kreis mit 15.000,- DM beteiligt. Weitere Mittel beschafften sich die Schützen durch den Verkauf des alten Platzes für 53.000,- DM und die Aufnahme einer Hypothek in Höhe von 35.000,- DM. Für die Hypothek übernahmen etwa 30 Schützen eine Ausfallbürgschaft von 1.000,- DM und mehr. 1970 konnten die stolzen Schützen dann endlich ihren Schießstand, einen der modernsten im Bonner Raum, einweihen. 12 Bahnen für Luft- und Kleinkalibergewehre standen zur Verfügung. 1974 erfolgte die Einweihung des Pistolenstandes, der mit 8 Pistolenbahnen ausgestattet war. Aber immer noch versuchten die Schützen ihr Haus zu verbessern. Als die Hypothek abgetragen war entschloss sich der Vorstand weitere 35.000,- DM aufzunehmen um eine neue und größere Toilettenanlage zu bauen, außerdem galt es den Küchenbereich zu vergrößern. 

 

Es wurden schalldämmende Maßnahmen durchgeführt, das Schützenhaus wurde neu gestrichen und bekam eine 6 x 10 Meter große überdachte Terrasse, die Martin-Pilger-Terrasse.

 

Als dann endlich die Genehmigung vorlag erfüllten sich die Schützen mit einem Hochstand einen lang gehegten Wunsch. Von nun an, schwebte der Königsvogel in luftiger Höhe womit auch das Königsschießen der Bruderschaft für die Zuschauer interessanter wurde. Traditionsgemäß wird auch heute noch auf dem Hochstand mit der Donnerbüchse im Kaliber 16, auf den Königsvogel geschossen.

 

Als nächstes galt es den Luftgewehrstand zu verbessern und zu modernisieren. Es wurde eine automatische Scheibenzuganlage eingebaut und die Beleuchtungsanlage komplett erneuert. Außerdem erhielt der Gewehrstand eine neue Überdachung. Im Vorraum wurden über die gesamte Breite Glasvitrinen für die vielen Pokale und Ehrungen eingebaut. Auch auf dem Pistolenstand hielt die Modernisierung ihren Einzug. Hier wurde eine neue und moderne Duellanlage mit acht Schützenständen installiert.

Kleinere und größere Renovierungsarbeiten standen wie bei allen Bauobjekten üblich, z.B. ein Austausch von diversen Pump- und Heizungsanlagen immer wieder an. 1997 wurden die Dachflächen erneuert und man gönnte sich einen neuen Innen- und Außenanstrich des Schützenhauses.

 

Durch die routinemäßige Überprüfung des Schützenhauses durch die entsprechenden Ordnungsbehörden im Frühjahr 1998, stand den Schützen, durch die Umsetzung der neuen gesetzlichen Sicherheitsvorschriften für Schießstände und deren Anlagen, wieder eine große Baumaßnahme ins Haus.

 

Die nun ausgeführten Bau- und Sicherheitsmaßnahmen, trugen zwangsläufig aber auch zu einer optischen Verbesserung der gesamten Schießanlagen bei. Es wurden neben den erheblichen finanziellen Aufwendungen in Höhe von ca. 20.000,- DM, auch ca. 800 freiwillige Arbeitsstunden durch die aktiven Mitgliedern geleistet. 

 

Einmal in Schwung gekommen entschied der Vorstand im August 1999, die zum Schützenhaus gehörende Hausmeisterwohnung ebenfalls zu renovieren und den allgemeinen Standards moderner Wohnungen anzupassen. 

 

Auch hier war die Arbeitskraft der Mitglieder wieder gefragt, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Trotz allem waren auch hier wieder erhebliche finanzielle Mittel aufzubringen um das gesetzte Ziel zu erreichen. Das anschließende Ergebnis konnte sich sehen lassen, denn die Hausmeisterwohnung wurde ein ungeahntes Schmuckstück.

Durch die freundliche Unterstützung des Bezirksvorstehers des Stadtbezirks Hardtberg Herrn Gerhard Lorth und den Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Hardtberg Herrn Wolfgang Esser wurde die Zufahrtstraße zum Derletal und somit auch zum Schützenhaus erneuert. Hierdurch wurde den Schützen aber auch den Spaziergängern, die im Derletal Erholung und Entspannung suchen ein weiterer lang gehegter Wunsch erfüllt.

 

Zufrieden mit den sichtbaren und unsichtbaren Leistungsergebnissen und in der Hoffnung, dem Schießsport wieder etwas mehr Augenmerk schenken zu können, wurde das Jahr 2000 begrüßt. Doch es sollte nicht sein.

Bereits im Frühjahr zog ein Hagelschauer über das Derletal, der die Terrassendächer des Schützenhauses durchlöcherte. Dazu kam im Januar 2001 der Ausfall einer Abwasserpumpe und die Erneuerung der ca. 200 Meter langen Abwasserleitung bis zum städtischen Kanal.

Aber auch jetzt zeigten die Schützen, dass sie mit außergewöhnlichen Situationen und Belastungen umgehen konnten. Trotz der erheblichen Kosten und der wiederum hohen Eigenleistungen konnten auch dieses Probleme wieder gelöst werden.

 

 

Wer arbeitet soll auch feiern dachten die Schützen und beschlossen, das anstehende 90jährige Bestehen der Bruderschaft  glanzvoll zu feiern. Zu diesem Fest wurden am 16. Juni 2001 alle befreundeten Vereine, Bruderschaften und Freunde aus dem Ortsgeschehen eingeladen. In der  Mehrzweckhalle Duisdorf wurde ein  Festprogramm veranstaltet das sich sehen lassen konnte.  Die gute Resonanz der Besucher freute auch die Schützen, denn nicht jeder feiert ein 90jähriges Bestehen.

 

 

Aus Anlass des 90jährigen Bestehens stellte die Bruderschaft auch die Duisdorfer Weinkönigin „Michaela II“ und den Schirmherrn „Vereinspräses Benno Leiverkus“ beim Weinfest im September 2001.

Das Vereinsjahr 2002 begann mal ausgesprochen ruhig, wobei die Planung einer neuen Veranstaltung schon durch die Vorstandsköpfe ging. Es sollte ein „Piefescheeße“  für die Bürger sein, dass in der Vorweihnachtszeit stattfinden sollte. Und so war es denn auch, am 07. Dezember 2002 wurde zum „1. Duisdorfer Piefescheeße“ eingeladen.

 

Aber: Noch bevor die Einladungen zum Piefescheeße gedruckt und getrocknet waren stand schon wieder neuer Schaden ins Haus. Diesmal musste eine neue Bierkühlunganlage eingebaut werden. Diese Kosten wurden zum Glück von den Brauereien übernommen, deren Biere im Ausschank angeboten wurden.

 

Besonders erfreulich gestaltete sich dagegen das Jahr 2003. Unsere Jugendabteilung war auf 20 Jugendliche angewachsen, und die erzielten Schießergebnisse waren hervorragend. Dank der neuen Jugendwarte „Monika Knoche und Dieter Augustintschitsch“ war wieder eine gut organisierte und funktionierende Jungschützenabteilung entstanden.

Ein weiterer Wunsch konnte im Jahr 2004 mit der Beschaffung von 120 neuen Stühlen für den Schützensaal in Erfüllung gehen. Die Kosten wurden durch Sammelaktionen der aktiven Mitglieder erbracht, und die Vereinskasse musste nicht übermäßig belastet werden.  Die so eingesparten Vereinsgelder konnten somit für die komplette Neupflasterung des Zugangsweges zum Vereinshaus eingesetzt werden. Gleichzeitig wurden entsprechende Leerrohre verlegt, für die Aufnahme von Strom- und Versorgungsleitungen, die bei Veranstaltungen vor dem Schützenhaus immer wieder benötigt werden.

 

Für den Vorstand stand jedoch fest, dass neben den  jetzt erreichten optischen und praktischen Verbesserungen die Gestaltungsmöglichkeiten noch nicht erschöpft waren. Auf der vorgelagerten Rasenfläche sollte als Krönung und Blickfang vor dem Schützenhaus, ein Grillpavillon erbaut werden, der die Nutzung auch bei Regenwetter ermöglichen würde. Der Vorschlag zum Bau eines Grillpavillons wurde von den Mitgliedern euphorisch aufgenommen, denn unser aktiver Schützenbruder Rudi Fröhlich, bekannt für seine künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten, überraschte mit einem anschaulichen Modell. Dem Bau des Grillpavillons stand nun nichts mehr im Wege. An Christi Himmelfahrt 2004, anlässlich der traditionellen Vatertagsfeier der Schützen, konnte die offizielle Einweihung gefeiert werden. Als Dank und zur Erinnerung wurde ein graviertes Messingschild mit den Namen der Erbauer „Rudi Fröhlich und Ludwig Schneider“ an diesem Meisterstück angebracht.

 

 

Es steht aber heute schon fest, dass dieser Bericht seine Fortsetzung finden, und die Arbeit am Schützenhaus weitergehen wird, ganz im Sinne einer alten Duisdorfer Schützentradition…….

In den Folgejahren setzten die Schützen die Modernisierung der Lang- wie der Kurzwaffenanlagen wie auch des Hochstandes fort. Um die Schönheit der Lage im bewaldeten Derletal bei festlichen Anlässen noch mehr ausspielen zu können, wurden beispielsweise die Außenanlagen in puncto Wasser und Energie modernisiert. Das Schützenhaus mit seinem begrünten Drumherum soll eben  ein Erlebnisplatz für die Mitgliederfamilien wie für die Gäste sein, zumal mit  Blick auf das Jahr 2011, wenn die Bruderschaft ihr hundertjähriges Bestehen mit gewiss zahlreichen Gästen feiern wird. Die Fahne der Hubertus-Schützenbruderschaft ist schon aufgearbeitet worden.

 

Erwähnt werden muss ein zehnjähriges Jubiläum: Die sehr erfolgreiche Damen-Mannschaft hat es gefeiert. Die männlichen Vereinsmitglieder sind auf jene Schützenschwestern sehr stolz, wie sie auch gern betonen, dass in diesem Schützenkreis auch Damen die Königswürde mit der Donnerbüchse am Hochstand erworben haben. Ein zusätzliches Plus an Gleichberechtigung ist die Schaffung der Position der Schützenliesl.

Das Engagement der Schützenschwestern, der aktiven wie der inaktiven, sorgt vor allem indes dafür, dass auch bei außergewöhnlichen Anlässen alles in nach femininer Ordnung geregelten Bahnen verläuft.

Eine große Herausforderung brach über die Schützenschwestern und –brüder herein, als der Vertrag mit einem Wirt beendet war, schließlich zwar ein Nachfolger gefunden  war, der aber nicht sogleich im Anschluss sein Wirken aufnehmen konnte. Das hagelte in die Saison hinein, einschließlich Schützenfest und andere Frühjahrs- und Sommerveranstaltungen.

Das Funktionieren einer Gemeinschaft zeigt sich in genau solchen Situationen: Die Damen und Herren der Schützenbruderschaft entschieden: „Das machen wir selbst!“  Die Damen übernahmen Aufgaben im Schützenhaus, die ihnen eigentlich nicht zugemutet werden sollten; die Herren stellten sich im Wechselturnus an die Zapfhähne. Alle miteinander bewältigten die selbst gestellten Aufgaben über mehrere Monate bis zum Eintreffen des neuen Wirtes – und der Schatzmeister hatte glänzende Augen.

 

Zwar ist es keine Satzungsvorschrift; aber dem Verein tut es doch sehr gut, dass sich aus der sportlichen Gemeinschaft heraus auch Ehegemeinschaften und daraus Familien gebildet haben. Das führt dazu, dass inzwischen Mitgliederfamilien über zwei und drei Generationen bei St. Hubertus Duisdorf zu registrieren sind – mit zum Teil eindrucksvollen sportlichen Erfolgen.

 

Über Jahrzehnte war man in der Dehlen froh und dankbar, dass sich eine Schützenjugend entwickelte, die zu Zukunftshoffnungen berechtigte. Die Damen und Herren von St. Hubertus Duisdorf waren sich frühzeitig bewusst, dass der Jugend der Anreiz vermittelt werden sollte, sich in einer sportlichen und geistigen Gemeinschaft zu verbinden. Und das gelang! Weil sich erfahrene und zu Trainern begabte Mitglieder, auch unter Einsatz von Stunden entgangener Wochenenderholung, diesen Aufgaben stellten. Hier einzelne Namen herauszuheben, wäre unfair, weil die Erfolge über Jahre einer einsatzbereiten Gruppe zuzuschreiben sind.

Es soll indessen nicht unterschlagen werden, dass es eine Zeit gab, in der es bei St. Hubertus Duisdorf schwer wurde, eine Betreuerin oder einen Betreuer der Schützenjugend zu finden. Und dieser Umstand fiel in eine Zeit, in der sportliche Vereine im Allgemeinen unter dem Mangel an Nachwuchs litten.

 

Aber: Der Vorstand der Schützenbruderschaft gab nicht auf. Zur Überbrückung verpflichtete sich sogar der Erste Brudermeister selbst zum Jugendbetreuer.

 

Inzwischen ist diese Position hervorragend besetzt. Heinz  Häseling, selbst ein erfolgreicher Sportschütze in verschiedenen Disziplinen, hat sich nach seiner Pensionierung dieser wichtigen Aufgabe angenommen. Die sportlichen Erfolge der Schützenjugend von St. Hubertus Duisdorf sind wieder herausragend. Es ist zu hoffen, dass gerade sie die Anziehungskraft unserer Gemeinschaft für junge Menschen verstärken werden.

 

Einen Beitrag dazu dürfte auch die Tatsache leisten, dass die Duisdorfer Schützenbruderschaft in der veröffentlichen Meinung  zunehmenderweise Beachtung findet. So titelte der Bonner General-Anzeiger am 4. September 2008: „Gute Schützen…Die Hubertus-Bruderschaft erlangt vordere Plätze“. Berichtet wurde über deren Abschneiden bei den Bundesmeisterschaften der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Dabei habe die weibliche Jugendmannschaft mit 813 Ringen den 3. Platz in der Disziplin Luftgewehr/Freihand belegt. Erfolge auch in der Einzelwertung: „Christiane Thuir belegte mit 276 Ringen den 5. Platz, Julia Martinet kam mit 271 Ringen auf den 7. Platz.“ Und weiter: „Rang 14 belegte Fiona Loll mit 266 Ringen. Christiane Thuir errang mit der Luftpistole zusätzlich den 25. Platz mit 218 Ringen.“

 

Bei den Herren habe Benno Weber mit dem Luftgewehr/aufgelegt Rang 23 mit 296 Ringen und mit dem Kleinkalibergewehr/aufgelegt Rang 20 mit 282 Ringen belegt. „Harald Hering wurde mit dem Kleinkalibergewehr/60 Schuss liegend (Olympisch Match) 8. in der Schützenklasse mit 580 Ringen.“ In der Altersklassse habe Heinz Häseling mit 569 Ringen Rang 14 erreicht.


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